Bürgermeister

Jörg Krakow

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Über die Stadt...

Die Kleinstadt Peitz/Picnjo liegt in einer weiten, völlig ebenen Landschaft am Flüsschen Malxe im Glogau-Baruther Urstromtal. Diese Niederung, Spree-Malxe-Niederung genannt, ist der östliche Teil des Spreewaldes, der als Vorspreewald bezeichnet wird. Peitz/Picnjo kann auf eine wechselvolle und bedeutende Geschichte zurückblicken. Seit Mitte des 15. Jahrhunderts lag die Stadt in einer brandenburgischen Exklave innerhalb Böhmens. Mitte des 16. Jahrhunderts hat Markgraf Johann von Küstrin, Markgraf von Brandenburg-Neumark, das Bild der Ackerbürgerstadt völlig verändert. Er errichtete in Peitz eine Grenzfestung. Im Zusammenhang mit dem Festungsbau wurde die Umgebung der Stadt völlig verändert. Südlich der Stadt wurden große Teiche angelegt. Ein künstlicher Nebenarm der Spree, der Hammergraben, versorgt bis heute die Teiche mit Wasser. Der Hammergraben lieferte auch die Wasserkraft für das von Johann von Küstrin gegründete Eisenhütten- und Hammerwerk.  

Die Spuren des Markgrafen sind noch heute in und um Peitz erlebbar. Neben der 1000 Hektar großen Teichlandschaft findet man im Altstadtkern Reste der einstigen Festungsanlage. Direkt an den Teichen liegt das historische Eisenhüttenwerk.   

1338 ha
Fläche
4445
Einwohner

Geschichte

Über die Gründung des Ortes Peitz ist heutzutage leider nichts bekannt. Wann kam es zur Ortsgründung und warum? Warum der Name Peitz? Es gäbe noch so manche Frage, auch manche Antwort, aber vieles ist Spekulation und die Historiker tappen im Dunkeln. Erst im Jahre 1301 ändert sich dies. Am 3. August werden in einer Verkaufsurkunde neben anderen niederlausitzer Städten erstmals die Stadt und Burg Peitz – pizne opid e castrum – genannt. Die weitere Geschichte der Stadt ist sehr bewegt und interessant. Anders als bei den meisten Orten ähnlicher Größe hält die Peitzer Stadtgeschichte Einzug in viele Geschichtsbücher mit überregionaler Bedeutung. Lassen Sie sich kurz in die Geschichte von Peitz entführen. Im ersten Teil werden Ereignisse von der urkundlichen Ersterwähnung 1301 bis etwa Mitte des 18. Jahrhunderts wie die Errichtung einer bedeutenden Festungsanlage und der damit verbundenen Neugestaltung der Peitzer Kulturlandschaft mit den Teichen beschrieben. Der zweite Teil beschreibt die Ortsgeschichte nach der Festungsära Mitte des 18. Jahrhunderts bis zum Ende des 20. Jahrhunderts.

Im Verlauf des 14. Jahrhunderts wird Peitz noch als Pyzne oder Peice erwähnt. Wegen kriegerischen Wirren in der böhmischen Lausitz stellen sich im Jahr 1431 die Schenken von Landsberg – Lehnsinhaber von Peitz – unter brandenburgischen Schutz. Damit wird die Übernahme der Herrschaft Peitz durch die Hohenzollern vorbereitet. Andere Niederlausitzer Städte folgen dem Peitzer Beispiel. Ein daraus entstehender Konflikt endet mit der Unterzeichnung des „Gubener Friedens“ zu Pfingsten 1462. Im Ergebnis dieses Friedensvertrages kommt das Peitz–Cottbuser Gebiet (Herrschaft Peitz und Cottbus) neben anderen kleineren Gebieten zu Brandenburg–Neumark und ist bis 1806 eine brandenburgische Exklave in der böhmischen, später sächsischen Niederlausitz. Mit dem Tod des brandenburgischen Kurfürsten Joachim I im Jahr 1535 kommt es zur Teilung Brandenburgs. Joachim II wird Kurfürst der Mark, sein jüngerer Bruder Johann von Küstrin Markgraf der Neumark und damit auch von Peitz. Unter Johann wird 1537 die Reformation in der Exklave eingeleitet. Bald danach plant der Markgraf, in Peitz eine Festung anzulegen. Diese Fortifikation ist neben den Festungen in den Residenzstädten Spandau und Küstrin die dritte in Brandenburg. In Vorbereitung zum eigentlichen Festungsbau lässt Johann südöstlich von Peitz umfangreiche Teiche anlegen. Für die Speisung der Teiche dient ein künstlicher Nebenarm der Spree. Ein Eisenhütten- und Hammerwerk, welches vornehmlich als „Rüstungsbetrieb“ gedacht ist, gründet Johann unmittelbar an diesem Nebenarm, um die Wasserkraft zu nutzen. Aus diesem Grund führt der Spreearm die Bezeichnung Hammergraben. Ab 1559 wird unter Verwendung der alten Burganlage die Zitadelle (Oberfestung) errichtet und im Dezember 1562 fertiggestellt. Bis 1595 errichtet man die Stadtumwallung, die sogenannte Unterfestung. Bedeutende italienische Architekten, unter ihnen Graf Rochus von Lynar, sind mit der Planung der Festungsanlage betraut. Nach Fertigstellung gilt die Festung Peitz als „Uneinnehmbar“. Ein ganz großer Stadtbrand vernichtet 1610 sämtliche Bürgerhäuser, Kirche und Rathaus. Die Festungswerke werden nicht zerstört. Während des 30jährigen Krieges (1618-1648) suchen viele Adlige, Beamte und sogar Äbte des Klosters Neuzelle in Peitz Schutz; im Winterhalbjahr 1636/37 sogar der brandenburgische Kurfürst Georg Wilhelm mit seinem Hofstaat. Die kleine Stadt kommt also zur Ehre, kurz Hauptstadt von Brandenburg zu sein. Die Festung Peitz hat nicht nur eine rein militärische Funktion, sondern dient auch als Staatsgefängnis.  Der Königsberger Schöppenmeister Roth – er wird 1663 nach Peitz in Haft gebracht und stirbt hier 1679 – sowie Staatskanzler von Danckelmann sind die berühmtesten Gefangenen
Anfang des 18. Jahrhunderts – im Jahr 1701 – kommt es zur Gründung des Königreichs Preußen, wozu Brandenburg als Kernland und damit auch Peitz gehört. In der Zeit der schlesischen Kriege beabsichtigt Preußen, die inzwischen vernachlässigte bzw. unmoderne Festung zu erneuern bzw. erweitern. Die Planungen dazu stammen vom Festungsingenieur Generalmajor Walrave aus der Zeit um 1744. Vor allem aus Geldmangel kann der Plan nicht konsequent ausgeführt werden. Während des Siebenjährigen Krieges (1756-63), auch als 3. Schlesischer Krieg bezeichnet, muss die Peitzer Garnison zweimal vor feindlichen österreichischen Truppen kapitulieren. Über die Kapitulation im Sommer 1759 berichtet der Amtsmann und Kriegsrat Peckolt folgendes: „...Am folgenden Tag (28. Aug.) wurde die Festung mit verschiedene kayserl. Bataillons besetzt, und am 14 ten Septbr. Maschirte sämtliche feindliche Garnison aus Abends um 7 Uhr, und hatten an denen Festungs Wercken viel Pulver und Tonnen geleget, um selbige gäntzlich zu sprengen; durch Gottes sonderbare Schickung aber mußte ein starcker mit erschrecklichem Donner vermischter Regen diesem großen Unglück vorkommen, und wurde ein Oesterreichischer Rittmeister von einem Wetter Strahl gleich bey der festung getödtet. ...“ (Franz Groger: Urkundl. Geschichte der Stadt und ehemaligen Festung Peitz, Peitz 1913, S.533 f). Mit Ausgang des Siebenjährigen Krieges verliert die Peitzer Fortifikation strategisch an Bedeutung, so dass König Friedrich der Große im Jahr 1767 den Befehl zur Schleifung (Abbruch) der Festungsanlage gibt.

Nach dieser Zeit kommt es in Peitz zur Ansiedlung sächsischer Tuchmacher. Für deren Unterbringung werden teilweise ehemalige Festungsgebäude umgebaut. Andere Festungswerke werden als Steinbruch genutzt, um die im Jahr 1758 bei einem Stadtbrand vernichteten Häuser zu errichten. Die Peitzer Tuchmacher entwickeln in Peitz eine besondere Wirtschaftskraft. Diese Entwicklung wird am Anfang des 19. Jahrhunderts gestört. Die Napoleonischen Kriege bringen auch für Peitz Belastungen mit sich. Für kurze  Zeit – 1806 bis 1813 – fällt der Cottbuser Kreis und damit Peitz zu Sachsen. 1809/10 wird auf dem Peitzer Eisenhüttenwerk nach preußischen Plänen eine neue Hochofen- und Gießereihalle errichtet. Unmittelbar nach der Übernahme des Werkes durch die Preußen wird hier Munition für die Völkerschlacht bei Leipzig gegossen. Bis Mitte des 19. Jahrhundert entwickelt sich das preußische Eisenhüttenwerk stets weiter. Mit der industriellen Revolution erfährt das Werk einen Niedergang. Lediglich für den regionalen Bedarf wird bis 1898 noch in Peitz Eisen gegossen. Die Peitzer Tuchmacher entwickeln sich im 19. Jahrhundert so vorteilhaft, dass sich aus den Kleinbetrieben ein Industriezweig entwickelt. 1837 wird in der Spinnerei Berger eine Dampfmaschine aufgestellt. In dieser Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs entwickelt Peitz ein völlig neues Stadtbild. So kommt es zum Bau einer neuen evangelischen Kirche (1854–1860) nach den Plänen des bedeutenden Architekten Friedrich August Stüler. Nach Fertigstellung des Neubaus wird die alte Stadtkirche abgebrochen und es entsteht an gleicher Stelle ein großer Marktplatz. Das im Jahr 1804 fertiggestellte Rathaus bekommt einen zum Marktplatz hin zugewandten Schaugiebel im Tudorstil. Aus dem Abbruchmaterial der alten Kirche wird 1863 eine neue Stadtschule errichtet. In den 1870er Jahren bekommt die Stadt Anschluss an die Eisenbahnlinien Cottbus-Peitz/Ost - Guben - Frankfurt an der Oder sowie Cottbus - Peitz/ Stadt - Grunow - Frankfurt an der Oder. Die Einwohnerzahl steigt in der Stadt auf 4.500. Am Ende des 19. Jahrhunderts stagniert die städtische Entwicklung; die Einwohnerzahl geht zurück. Trotz Gründung vieler kleinerer Gewerbebetriebe setzt sich im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts die negative Entwicklung fort. Erst in den 1930er Jahren kommt es mit der Ansiedlung des Rüstungsbetriebes Raspe zu einem Anstieg der Bevölkerung und damit verbunden zu einer Erweiterung der Stadt. Während des Zweiten Weltkriegs kommt es in Peitz zu keinen größeren Zerstörungen. Nach dem Krieg kommen Flüchtlingsströme vor allem aus den ehemals schlesischen bzw. ostbrandenburgischen Gebieten auch in die Peitzer Gegend. Dadurch wächst die Stadt erneut. Es kommt hier auch zu einem Aufbau einer katholischen Kirchengemeinde. Ende der 1960er Jahre baut sich diese Gemeinde die Pfarrkirche St. Josef. In den 1970er Jahren kommt es östlich vom Bahnhof Peitz/Ost zur Erbauung des Kraftwerks Jänschwalde. Damit verwandelt sich Peitz in eine Großbaustelle. Für die Unterbringung des Kraftwerkspersonals wird ein Neubaugebiet errichtet. Gleichzeitig kommt es allerdings zur Vernachlässigung der Altstadt. Nach der politischen Wende 1989/90 kommt es zur Schließung vieler Betriebe. Eine positive wirtschaftliche Entwicklung erfährt vor allem das Kraftwerk Jänschwalde sowie der Bürobedarfshersteller Falken. Die historisch wertvollen Baudenkmäler sowie die Altstadt Peitz werden schrittweise saniert bzw. restauriert. Peitz hat heute etwa 4.500 Einwohner.


Freizeit und Kultur

Im Jahr 1301 wurden die Stadt sowie eine Burg erstmals urkundlich erwähnt. 1462 kam das Gebiet der Herrschaften Peitz und Cottbus zu Brandenburg und war eine Exklave innerhalb Böhmens, ab 1635 innerhalb Sachsens. In der Mitte des 16. Jahrhunderts richtete der neumärkische Marktgraf Johann von Küstrin seine Aufmerksamkeit auf Peitz und schuf hier ein bedeutendes Festungsbauwerk. Heute zählt die Peitzer Innenstadt mit den Resten der Festung zu den wertvollsten Altstädten Brandenburgs. Der mächtige Festungsturm aus dem 13./16. Jahrhundert ist das älteste Gebäude der Region. Neben dem Festungsturm sind vor allem die Malzhausbastei sowie das Gebäude Markt 22 wertvolle bauliche Zeugen der Festungszeit. Auch das Rathaus aus dem Jahre 1804 prägt das Altstadtbild von Peitz. Es wurde zunächst als Rats- und Schulhaus und später als Gericht genutzt. Heute ist die Tourist-Information im Rathaus erste Anlaufstelle für Gäste. Neben dem Rathaus befindet sich die 1860 geweihte Stadtkirche und bildet mit diesem ein interessantes, städtebauliches Ensemble auf dem Marktplatz. Die Bürgerhäuser der Altstadt stammen meist aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Das Haus des Kornschreibers stammt bereits aus dem Jahr 1611. Bei einer Stadtführung mit dem Festungskanonier erfahren Sie Wissenswertes und Interessantes über den Altstadtkern und den Festungsturm von Peitz.

Altstadtprägend ist der mächtige Festungsturm im Mittelpunkt der Zitadelle Peitz. Er beeindruckt mit bis zu 6 m starken Mauern und massiven Tonnengewölben. Heute wird er als Museum, als Kulturstätte sowie als Aussichtsturm genutzt. Eine Dauerausstellung auf 2 Etagen berichtet über die Geschichte der Festungsstadt Peitz. Das Umfeld des Festungsturmes wurde landschaftsarchitektonisch so gestaltet, dass die einstige Zitadelle wieder erlebbar ist.

Das historische Eisenhüttenwerk an den Peitzer Teichen ist ein technisches Denkmal von nationalem Rang und beheimtat 6 Dauerausstellungen unter einem Dach. Einzigartig sind die Hochofenhalle und die zum Teil funktionstüchtige Gießerei. Das Fischereimuseum berichtet über die Binnenfischerei und Teichwirtschaft. Zu sehen sind auch die Ausstellung zum Hüttenwerk Peitz, eine Mineralien- und Fossilienausstellung sowie die Wanderausstellung  „Woodstock am Karpfenteich – Free Jazz in der DDR”.

Berühmt ist Peitz/Picnjo wegen seiner Schuppentiere: Im 1.000 Hektar großen Teichgebiet - dem größten zusammenhängenden Mitteleuropas - wird seit Jahrhunderten der Peitzer Karpfen gezüchtet. Weit über die Grenzen Brandenburgs hinaus wird er wegen seiner Qualität gerühmt. In der Teich- und Wiesenlandschaft sind viele gefährdete Pflanzen und Tiere heimisch. Touristen können beim Kahnfahren auf dem Hammergraben, beim Radfahren und Wandern durch die Kulturlandschaft Peitzer Teiche Natur pur erleben und seltene Wasservögel beobachten. Zu Ehren der Fischer wird jährlich im August das Fischerfest gefeiert. Mit dem Anfischen am Teufelsteich beginnt symbolisch die Karpfenernte, die dann im Oktober/November mit dem traditionellen Abfischen des Hälterteichs zu einem großen Spektakel wird.

Unter Liebhabern des Free-Jazz wird Peitz liebevoll als „Woodstock am Karpfenteich“ betitelt. Bei der jährlich stattfindenden jazzwerkstatt verwandelt sich die Fischer- und Festungsstadt in einen wahren Festivalort. Besucher aus ganz Europa und manchmal auch aus Übersee sind dann in Peitz zu Gast.


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